VanMoof is back again und wir hatten die ausführliche Gelegenheit ein S5 der neuen Generation zu fahren und zu testen.
Das erste S5 kam bereits 2023 auf den Markt, doch die Insolvenz des Herstellers im Sommer brachte das vorübergehende Aus. Unter dem neuem Eigentümer McLaren Applied ist es seit April 2024 wieder erhältlich und wurde sogar punktuell verbessert, was Zuverlässigkeit und Reparierbarkeit anbelangt. So wurde bei der neuen Generation des VanMoofs S5 / A5 die Software überarbeitet, die Wasserdichtigkeit verbessert und die Sattel- und Motorbefestigung optimiert. Insgesamt wurden 231 maßgeschneiderte Teile entwickelt, um dem Nutzer ein perfektes Fahrgefühl zu vermitteln. Zudem möchte der Hersteller sein Händler- und Servicenetzwerk weiter stark ausbauen und eine umfassende Ersatzteilversorgung gewährleisten. Deutschlandweit sind bereits über 30 Händler und 70 Servicestellen zu finden, die den VanMoof-Besitzern zur Seite stehen. Der Kunde bekommt nun mit der Auslieferung (innerhalb von 7 Tagen nach Bestelleingang) ein umfangreiches Paket an Tools und Werkzeugen, die bei der Nutzung des Bikes hilfreich sein können. Sogar eine Pumpe und Kettenöl sind dabei.
Die moderne Formsprache von VanMoof ist unique
Die neu erhältlichen Modelle sind das formschöne S5 (geeignet für eine Körpergröße von 165 bis 210 cm) und das etwas leichtere A5 mit tieferem Einstieg (Körpergröße 155 - 200 cm). Beide Räder kosten das gleiche: 3.298 €. Es gibt zwei Farben: Dark Gray und Light Gray.
Bei winterlichen Temperaturen testen wir das VanMoof S5 und schnell zeigt sich, dass auch schlechtes und winterliches Wetter dem Bike nichts anhaben kann. Alles ist spritzwassergeschützt verbaut und abgedichtet. Wind & Wetter kann dem VanMoof nichts anhaben, selbst wenn es mal länger draußen geparkt bleibt.
Der Kettenantrieb ist leise und lautlos, die Kette selbst liegt geschützt in einem geschlossenem Rahmen. Ein mitgeliefertes Kettenöl kann durch eine kleine Öffnung eingebracht werden, das macht das e-Bike extrem wartungsarm.
Das Design ist unique, das strahlende Vorder- und Rücklicht sind im Rahmenrohr integriert.
Das Sounddesign ist futuristisch, drückt man dann noch den Boost-Knopf hat man das Gefühl mit Warp-Geschwindigkeit über die Straße zu schweben.
Leuchtringe im Lenker visualisieren die Fahrunterstützung und -geschwindigkeit (rechts) und den Ladezustand des Akkus (links).
Die Lenkerposition ist ergonomisch und angenehm, und Handauflagen sehr bequem, was ich aufgrund des minimalistischen Designs gar nicht vermutet hätte.
Auch der schaumgefederte Sattel ist sehr bequem und bietet Komfort auch bei längeren Fahrten.
Für Handybefestigung braucht man einen Adapter, das vorinstallierte SP-Connect-System ist aber sehr sicher und bietet einen hohen Halt für das eigene Mobiltelefon. So wird das Handy zum Fahrrad-Display und zeigt alle Daten während der Fahrt an. Die App zeigt die aktuelle Geschwindigkeit (GPS Abweichung sehr gering, maximal 2 km/h), gibt Auskünfte über das Bike, zeichnet aber auch Routen auf, sodass man sich später das Streckenprofil ansehen kann.
Smarte Anti-Diebstahl-Technologie
Das Kick Lock am Hinterrad ist ein ganz neuartiges, unauffälliges, aber effektives Schließsystem für das VanMoof Bike. Endlich sind die Zeiten der schweren Kettenschlösser vorbei, die überall im Weg rumhängen. Das Vanmoof-Bike verfügt über Anti-Diebstahl-Muttern und -Schrauben und „erkennt“ seinen Fahrer automatisch. Eine GPS-Ortung des Bikes ist dank des Apple Find My-Chips jederzeit möglich. Das GPS des Fahrrads synchronisiert sich mit deinem Telefon und der GSM-Technologie, sodass du jederzeit den genauen Standort deines Bikes verfolgen kannst. Und falls jemand versucht, dein Fahrrad zu manipulieren, springt das Sicherheitssystem sofort an – ein Alarm ertönt, und das Bike verriegelt sich selbst, sodass es niemand sonst benutzen kann. Das macht Dieben keinen Spaß – ein VanMoof zu klauen bedeutet viel Anstrengung für nichts, denn alle Funktionen des Bikes lassen sich im Fall eines Diebstahls deaktivieren, sobald du dein Fahrrad über die App als gestohlen meldest. Aber keine Angst - mit dem ein- oder zweijährigen Theft Proof Service bekommst du schnell Ersatz und ein neues VanMoof-Bike wird dir vom Hersteller geliefert.
Fahrverhalten des VanMoof S5
Der 250W Motor sitzt in der Vordernabe. Das VanMoof S5 verfügt über einen automatische 3-Gangschaltung. Mit dem E-Shifter, dem Drehmomentsensor und dem Gen 5 Motor wurde ein innovatives Antriebssystem verbaut, dass dir automatisch ein optimales Fahrerlebnis verschaffen soll. Nun ist aber das richtige Übersetzungsverhalten doch recht individuell und harmonisiert die Wahl des aktiven Gangs nicht ganz mit meiner Wunschvorstellung. Ich muss manchmal ganz schön strampeln, insbesondere nach einem Anstieg schaltet das Bike auf einmal runter. Der Schaltzeitpunkt kommt manchmal sehr überraschend und ich habe das Gefühl, die Gänge knallen geradezu in meinen Pedaliervorgang. In der App kannst du zwischen flachem oder hügeligem Gelände wählen oder aber auch die Einstellung der Gangautomatik individualisieren und ein an deine Vorlieben anpassen. Grundsätzlich ist eine Rundum-Sorglos-Schaltautomatik eine feine Sache. Jeder muss selbst am Bike testen, ob das Fahrgefühl stimmt. Für mich persönlich wäre eine manuelle Schaltung die bessere Wahl - es ist und bleibt halt Geschmackssache und mit einer manuellen Schaltmöglichkeit wäre die Masse der Kaufinteressenten sicher noch größer.
Auf unebenem Gelände fehlt Federung. Jedes Schlagloch oder Risse im Untergrund bekommst du hautnah mit. Auf glatten Asphaltflächen hingegen nimmt das VanMoof S5 richtig gut Fahrt auf. Wenn du dann noch den Boost-Knopf, rauschst du mit ordentlich Geschwindigkeit von dannen. Dieser erhöht das Drehmoment des Motors kurzfristig auf 68 Newtonmeter, der dann kurzfristig 450 Watt Spitzenleitung liefert. Der kleine unauffällige Taster befindet sich rechts am Lenker für Steigungen oder an der Ampel macht Laune, ist deutlich merkbar und bringt ordentlich Vorschub. Dabei fährt das Fahrrad mit den 27,5"-Reifen sehr stabil.
Bergfahrten sind etwas anstrengend, die Unterstützung hatte ich mir hier etwas stärker gewünscht und so komme ich doch nur mit einiger Kraftanstrengung und 11 km/h den steilen Berg hoch. Das liegt sicher auch am relativ hohen Fahrzeuggewicht mit 23 kg. Es ist aber auch ein e-Bike - und die bringen konstruktionsbedingt immer etwas mehr Gewicht auf die Waage.
Die Bremsen packen gut und sicher, dank der verbauten hydraulischen 4-Kolben-Scheibenbremse von Shimano. Scheiben und Bremsbacken entsprechen der Bauart von Magura - somit ist die Ersatzteilversorgung auch nach Jahren gewährleistet.
Bei der elektronischen Klingel kannst du zwischen 3 verschiedenen Klangversionen wählen. Hier haben die Sound-Designer einen Spitzenjob geleistet, wie beim gesamten futuristischen Klangerlebnis des Fahrrads. Die Klingel ist laut und dennoch wohlgefällig und löst bei den Passanten ein freundliches Lächeln aus.
Wie gut ist der Akku?
Auffällig ist der Zustand des Akkus, der nach intensiver einstündiger Fahrt schon die Hälfte seiner Kapazität verloren hat: 50 % Akkuverlust bei 2 Stunden Fahrvergnügen und ca. 20 km Strecke im Siebengebirge bei kalten 3 Grad. Das S5 ist wohl doch eher für flache Pendlerstrecken geeignet. Der Hersteller verspricht 60 km Reichweite bei voller Leistung und 150 km im Eco-Modus. Bei einer ausgedehnten Dauerbelastung, insbesondere in einer kalten Jahreszeit, muss man hier wohl auch die Reichweitenleistung etwas reduzieren. Aber keine Angst: sollte der Akku leer sein, so lässt sich das VanMoof S5 dennoch noch fahren und man erreicht noch sein Ziel. Und die Aufladung ist relativ schnell machbar.
Wir starteten den Ladevorgang mit einem SoC von 14 %. Nach 95 Minuten verzeichneten wir einen Ladezustand von 54 %, nach weiteren 50 Minuten waren es 75 %. Nach 3 Stunden war der Akku bei 90 %.
Die Gesamtladezeit beträgt laut Hersteller 6,5 Stunden (0-100 %). Leider lässt sich der Akku nicht entnehmen, der selbst entwickelte VanMoof-Ladestecker des mitgelieferten Ladegeräts wird am Fahrrad selbst in angenehmer Höhe unter dem Sattel am Rahmenrohr eingesteckt.
Fazit zum Test des VanMoof S5:
Toll, dass das beliebte stylische City-e-Bike aus Holland wieder vermehrt auf der Straße zu sehen ist. Die smarte Technik ist herausragend und macht richtig Spaß. Hier fährst du schon ein digitalisiertes Gesamtkunstwerk auf zwei Rädern, das auch noch gut aussieht. Die Anti-Diebstahl-Technologie gibt Sicherheit und toll, dass der Hersteller an dieser Stelle den VanMoof-Fahrenden wirklich sinnvolle und nutzerfreundliche Features bietet, und das zu einem durchaus attraktiven Preis für das Gesamtpaket. So kann das wetterfeste Bike sorgenlos m Großstadtdschungel eingesetzt werden. Allein die vorgegebene Gangschaltungsautomatik überzeugt noch nicht wirklich, aber das war bei den ersten Automatik-Autos ja auch so. Bei der Sensorik besteht noch Optimierungsbedarf und eine manuell schaltbare Alternative für das selbstbestimmte Fahren würde sicher in der Community gut ankommen.
Mehr Details zum Bike und Bezugsmöglichkeiten findest du beim VanMoof S5 und VanMoof A5 in unserer e-Garage.