Jeder hat es schon einmal erlebt: Anfahren, am besten am Berg, Kupplung langsam kommen lassen – leicht Gas geben … und abgewürgt. Peinlich, hoffentlich hat es keiner gesehen. Doch wird die nachfolgende Generation diese Situation noch nachempfinden können? Ab 2030 sollen nur noch e-Fahrzeuge zugelassen werden. Und diese haben bekanntlich keine Gangschaltung, oder?
Ein Automatik-betriebenes Fahrzeug zu fahren war früher das Privileg der älteren Generation. Zu unsportlich für die Jugend. Ein eindrucksvoller Kavalierstart gelingt nur mit einem gefühlvollen Gas-Kupplung-Spiel. Der zurückbleibende schwarze Reifenabrieb und die aufsteigende Abgaswolke dokumentieren den erfolgreichen Start von Null auf Höchstgeschwindigkeit. Doch bald wird auch das Geschichte sein. Denn die Spezies der Kupplungsgetriebenen Autos stirbt langsam aus. Das dritte Pedal fällt weg, die Gefahr des Abwürgens entfällt. Eigentlich ganz praktisch, oder?
e-Motoren haben eine große Elastizität
Das Drehmoment bei e-Fahrzeugen ist ein sehr charakteristisches Merkmal. e-Fahrer schätzen das spritzige Fahrverhalten. Dabei ist die Motortechnik viel simpler als die eines Verbrenners. Klassische Benziner oder Diesel stellen einen Großteil ihrer Kraft nur in einem bestimmten Drehzahlbereich bereit. Um das sinnvoll und vor allem sparsam nutzen zu können, ist ein Getriebe mit verschiedenen Gängen nötig, das die Motor-Drehzahl mehr oder weniger konstant hält.
e-Motoren hingegen liefern die benötigte Kraft über einen weitaus größeren Bereich. Sie leisten sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Touren ein ähnliches Drehmoment. Eine starre Verbindung zwischen Motor und Antriebswelle würde rein theoretisch reichen. In der Praxis kommt aber meistens ein Eingang-Getriebe als sogenanntes Untersetzungs-Getriebe zum Einsatz, das die die Drehzahl des Motors um einen festen Faktor, in der Regel etwa 1:10, reduziert und sie so handhabbar macht. Dadurch steht genug Elastizität für alle Geschwindigkeiten zur Verfügung und der Fahrer kann ohne Schaltunterbrechungen beschleunigen.
Neben weniger Entwicklungsaufwand hat ein Getriebe ohne Gangschaltung in einem e-Auto auch noch den Vorteil, dass es kaum gewartet werden muss. Der Verschleiß liegt fast bei Null, denn es sind keine Schleifkontakte nötig. Das Getriebe hat eine feste Übersetzung, also nur einen Gang, und wesentlich weniger bewegliche Teile verbaut. Dadurch kann so gut wie nichts kaputtgehen.
Warum gibt es e-Sportwagen mit Gangschaltung?
Ein Getriebe mit zwei Gängen gibt es für Elektroautos auch, allerdings wird das nur bei Sportwagen wie beispielsweise dem Porsche Taycan verbaut. Denn nur da bringt es einen Vorteil. Dieser liegt nicht – wie vielleicht angenommen – beim Verbrauch, sondern bei einer höheren Höchstgeschwindigkeit. Hätte der Taycan nur eine Übersetzung, würde er die Spitzengeschwindigkeit von 260 km/h nicht erreichen können. Die Effizienz wird durch den zweiten Gang allerdings kaum erhöht, sodass sich der Einbau dieser teuren Variante nicht für herkömmliche E-Autos rentiert.
e-Motorräder noch Nischenprodukte
Doch wie kommt der Entfall des Schaltens bei den sportlichen Fahrern an? Insbesondere Motorradfahrer können und wollen nicht auf das Rauf- und Runterschalten mit der linken Fußspitze verzichten. Das ist doch der Reiz beim Biken. Und deshalb geht mit der Ära der e-Motorräder erheblich Fahrspaß verloren. Die fehlende Gangschaltung ist sicher neben dem Wegfall des Motorengeräuschs ein Grund für die fehlende Akzeptanz der elektrobetriebenen Motorräder.
Alternative für Schaltungs-Enthusiasten
Aber es gibt schon Alternativen! Horwin hat mit der CR6 Pro eine Maschine mit 5-Gang-Schaltung. Aber das ist nicht das einzige beeindruckende Feature dieser Maschine.
Mit einer Beschleunigung in nur 6 Sekunden von 0 – 60 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 110 km/h ist dieses Fahrzeug in jeder Hinsicht revolutionär. Um die perfekte Balance zwischen Reichweite und Leistung zu finden, überprüft der HORWIN CR6 ständig Ihren Fahrstil und Ihr Fahrverhalten. Das geschieht mittels Field Oriented Control (FOC). Maximale Leistung des Motors ist mit knapp 11 kW angegeben. Die CR6 Pro verfügt über ein CBS Scheibenbremssystem. Die Reichweite beträgt bis zu 130 km.
Eines ihrer berüchtigten Unboxing-Videos haben die Scooterhelden Berlin auch mit der CR6 Pro durchgeführt. Das Video ist auf jeden Fall sehenswert!