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AutorenbildMatthias Metzen

Energica Experia im Test: 2.000 km in die Alpen

Aktualisiert: 12. Aug.


Testfahrt Energica Experia im Wald fahrend

Mit dem e-Motorrad 2 Tage in die Alpen - wir haben den Langstreckentest gewagt und die Energica Experia ausgiebig auf Reichweitentauglichkeit, Ladeverhalten, Komfort und Fahreigenschaften getestet. Auto Thomas aus Bonn hat uns das Elektro-Motorrad für einen ausgiebigen Test zur Verfügung gestellt. Matthias, unser Experte für die schweren e-Motorräder über 11 kW, berichtet hier von seinen Erfahrungen auf seinem Roadtrip in die Alpen.

Zwei-Bild Collage Motorradfahrer auf Motorrad im Wald sitzend

Meine Testfahrt mit der Energica Experia

Als ich die Nachricht bekam eine Energica testen zu dürfen, war ich wie elektrisiert. Nachdem ich vor mehreren Jahren eine kurze Probefahrt mit einer EVA machen durfte, faszinierten mich diese Fahrzeuge. Als es dann hieß, ich bekomme die Experia, war ich kurz ernüchtert, hatte ich diese Art der Motorräder, à la BMW GS, immer als „Altherren-Fahrzeug“ abgestempelt. Nach den ersten Kilometern musste ich allerdings feststellen, selten so falsch gelegen zu haben. Und so begannen fünf aufregende Tage, in denen ich dieses Motorrad rund 2.000 km gefahren bin.

 

Nun muss ich zunächst  das Fahrzeug einordnen. Die Experia ist ein Crossover Motorrad, welches sportliche Aspekte der Naked-Bikes und die Fahrerposition und den Komfort einer Reiseenduro gekonnt verbindet. Sie fährt sich traumhaft und durch die Sitzposition kann man auch Langstrecken am Stück gut auf dem e-Motorrad fahren.


Was darf man von einem solchen Elektro-Motorrad im Detail erwarten?

Zunächst musste mit Bedacht fahren, wusste ich ja noch nicht, wie sich die Antriebskraft entfaltet. Was sich aber hier schon andeutete, war die Wendigkeit des Motorrads. Mein erstes Ziel: Der Schladernring, zwischen Sieg- und Brohltal. Ich hatte schon auf dem Weg dorthin ein so breites Grinsen unter dem Helm, dass man es auch von außen gesehen haben muss. Die Energica Experia folgt den feinsten Lenkimpulsen so bereitwillig und präzise, dass man das Gefühl hat, das e-Motorrad würde die eigenen Gedanken lesen und dann exakt die Linie fahren, die man sich gerade als optimal vorgestellt hat. In Verbindung mit dem direkten Drehmoment und dem direkten Ansprechen des Antriebs, gepaart mit der steuerbaren Motorbremse, ergibt sich ein Fahrerlebnis, das ich so noch nicht erlebt habe. Man braucht  keine Eingewöhnung, es fühlt sich direkt so an, als ob man noch nie etwas anderes gemacht hätte und eigentlich will man auf der Landstraße danach auch nichts anderes mehr fahren. Für mich ist das ein neuer Benchmark. Egal ob schnelle Kurven mit glattem Asphalt und großer Schräglage, oder enge Kehren mit sehr unebenem Belag - die Federelemente von ZF Sachs, gepaart mit den Pirelli Reifen, halten immer den Kontakt zur Straße und geben einem zu jeder Zeit ein Gefühl des puren Vertrauens und der Sicherheit. Energica hat hier mit der Experia wirklich ein Elektro-Motorrad der Meisterklasse entwickelt. Für mich ist es aktuell DAS e-Motorrad, das es auf der Landstraße zu schlagen gilt.


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Erster Eindruck: entspanntes Fahren, Bedienung gewöhnungsbedürftig

In Sachen Ergonomie, Induktivität und Bedienkomfort habe ich aber ein eher gemischtes Bild wahrgenommen. Beginnend mit der Sitzposition, kann ich diese nur loben. Man sitzt aufrecht auf dem Motorrad und der breite Lenker hat die Griffe an genau der richtigen Stelle. Die Beine liegen in entspanntem Winkel am Motorrad und die Füße stehen entspannt auf den Fußrasten.  Allerdings fällt einem nach bereits kurzer Fahrstrecke der doch recht harte Sattel auf, welcher sich auf langen Touren als echter Gradmesser des eigenen Willens herausstellt. Das verstellbare Windshield hält den Fahrtwind gut von Helm und Körper ab, sodass man wirklich entspannt fahren kann.

Die Bedienung des Displays mittels zwei Schaltern, die insgesamt vier Positionen haben, war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, kann aber in seiner Einfachheit überzeugen. Lediglich die Position des „Mode“-Schalters (Es gibt 4 Fahrmodi Urban, Eco, Rain, Sport) liegt ca. 5 mm über dem, in die gleiche Richtung zu bedienendem Blinker und führt oft zu einer Doppelbedienung. Auf der rechten Seite sind neben dem Startkopf noch die Bedienung für die Heizgriffe und den Tempomaten. Die Aktivierung des Tempomats, der gerade auf der Autobahn doch recht praktisch ist, gestaltete sich als Herausforderung, denn die Sensorik des Gasgriffs ist so breit, dass zwischen Griffstück und Schalterblock eine erhebliche Lücke entsteht. Dadurch muss man mit dem kleinen- und dem Ringfinger das Gas festhalten und dann mit dem Daumen rüber greifen und den Tempomatknopf ca. drei Sekunden halten - eine echte Herausforderung, wobei man ja auch mittels Gasgriff die Geschwindigkeit konstant halten muss.


Der Seitenständer hat etwas genervt, da er nicht von alleine einklappt, nachdem man ihm einen Schubs gibt. Die Umstellung des Displays zwischen Hell- und Dunkel-Modus ist ebenfalls nicht gut gelöst. So wechselt es bereits beim Unterfahren einer Brücke von hell zu dunkel. Hier wäre eine bessere Hysterese in der Software wünschenswert.


Ein Staufach, das gar keins ist?!

Dann gibt es noch ein wasserdichtes Staufach, an dessen Stelle sonst der Tank eines Motorrads sitzt. Hier kann man sehen was passiert, wenn in späten Phasen einer Entwicklung unvorhergesehen Dinge doch größer werden. Der Akku (Max. 22,5 kWh / Nominal 19,6 kWh – Lithium-Polymer) ragt in das Fach, bis fast direkt unter den Deckel. Dadurch ergeben sich im vorderen Bereich und an der linken Seite zwei kleine Hohlräume, die von oben zu erreichen sind. Ich war zunächst überrascht, was man da doch alles unterbringen kann: Standardutensilien wie Ladekarten, Portemonnaie, Ersatz- und Sonnenbrille, Taschentücher und Visierreiniger waren schnell verstaut. Also packte ich noch ein zweites paar Handschuhe, eine 0,5 Liter Flasche sowie ein paar kleine Snacks in das Staufach. So weit, so gut. Nur kommt irgendwann der Punkt, an dem man an diese Dinge auch wieder herankommen will. Dies gestaltete sich dann trotz schmaler Hände enorm schwierig. Hier könnte Energica ruhig ein Entnahmewerkzeug mitliefern.

Optional kann die Energica Experia mit voluminösen Hartschalen-Seitenkoffer und einem Top Case mit einer Gesamtkapazität von 112 Litern ausgestattet werden. Dann gibt es natürlich keine Platzprobleme.


Die Reichweite der Energica Experia im Test: überraschend gut

Nach den ersten 3 Stunden und fast 200 km wunderte ich mich dann doch, dass der Akku immer noch nicht leer ist und ich noch weiter fuhr, wollte ich doch eigentlich nur kurz mal das Motorrad bewegen, den Akku etwas leer machen und das Schnellladen testen. Womit eigentlich hier schon bewiesen wäre, dass Reichweite und Akkukapazität bei der Experia mehr als ausreichend sind. Sei es drum, ich habe dann  an einer Ladesäule angehalten und völlig problemlos das Fahrzeug geladen. Damit war dann der Entschluss auch gefallen, am nächsten Tag spontan in die Alpen zu fahren.



Tag 1: Auf der Autobahn gen Süden

„Früh“ morgens um halb 9 Uhr ging es los. Das Ziel waren die Alpen und der Bodensee. Das Motorrad war vollgeladen, der Rucksack auf dem Rücken gepackt und ich konnte es kaum erwarten. Die Reise startete durch die malerischen Mittelgebirge Deutschlands. Beginnend im Siebengebirge, weiter durch den Westerwald bis in den Taunus, um schließlich in der Rhein-Neckar-Ebene das erste Mal aufladen zu wollen. Kurz gesagt, einmal über die A3 und A67 bis Mannheim. Als Fahrer eines e-Autos, das auch gleich mit komplettem Ladenetz geliefert wird, hatte ich auch gar keine Bedenken, denn dies hatte ich am Vortag ja bereits getestet. Diese Blauäugigkeit sollte mich noch ins Schwitzen bringen. So fuhr ich gemäß meines Plans bei ca. 50 Kilometern Restreichweite mal an einen Rastplatz und wollte schauen, wo die nächste Ladesäule steht.


Schnellladen des Elektro-Motorrads dank CCS: Funktioniert es?

Zu meiner Überraschung standen hier bereits zwei EnBW-Säulen, nur waren die leider defekt. Also wurde die nächste Säule gesucht und angefahren. Der Start des Ladevorgangs gelang recht problemlos. Nur wunderte ich mich über die abnehmende Ladegeschwindigkeit, waren doch 10 % - 80 % in gut 30 Minuten beworben und auch vom Verkäufer, der mir das Motorrad aushändigte, so bestätigt worden. Alle anderen Parameter, wie Reichweite, war ich doch bereits 200 km Autobahn gefahren, und Beschleunigung stimmten mit den angegeben überein. Nach 45 Minuten machte ich mich dann mit ca. 80 % Akkustand wieder auf den Weg. Es ging bis Baden-Baden, von wo ich auf die Schwarzwaldhöhenstraße wechselte. Hier habe ich noch mal kurz geladen, da es oben im Schwarzwald nicht so viele Ladesäulen gibt.


Die Fahrt bis hierhin auf der Autobahn war eher rau. Das Fahrwerk ist recht hart abgestimmt und erinnert mich fast an mein Rennstreckenmotorrad. In Kombination mit dem harten Sattel führt dies schnell zu einem schmerzenden Hinterteil. Hier wäre der Einsatz eines elektronischen Fahrwerks angebracht, damit könnte man das Fahrzeug  weicher einstellen, ohne im Kurvendschungel an Fahrdynamik zu verlieren.


Im Schwarzwald war die Experia wieder in ihrem Element. Ärgerlich sind hier nur die ständigen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Hier merkt man, dass Genussfahrer, insbesondere auf Motorrädern, nicht gerne gesehen werden, auch wenn sie leise sind. Nach der Hast durch das Kurven-Geschlängel des Schwarzwaldes überkam mich dann doch am frühen Nachmittag der Hunger. Also habe ich kurzerhand eine Ladesäule nebst einem amerikanischen Schnellrestaurant herausgesucht und mich dort gestärkt und gleichzeitig das e-Motorrad geladen. Hier zeigte sich eine der wichtigsten Regeln der e-Mobilität: "Steht es, dann lädt es." Nach kurzer Pause ging es dann weiter, am Bodensee vorbei bis nach Oberstaufen, wo ich die Nacht verbringen wollte.


Fazit des Tages:

Die Energica Experia fährt sich einfach traumhaft, der Sattel ist aber zu hart und das deutsche Ladenetz hat seine Tücken durch Überlastung der Ladeplätze und defekte Säulen; aber 650 km waren abgespult. Dann wollte ich das Motorrad über Nacht an einer Steckdose vollladen. Ich hatte mir den Typ II Steckdosenadapter meines Autos mitgenommen und das Hotel hatte mir eine Steckdose zur Verfügung gestellt. Eigentlich ein super Setting. Nur kam dann die Ernüchterung, nach dem Einstecken des Kabels in das Motorrad meldete dieses einen DC-Ladevorgang zu initialisieren, jedoch sollte hier AC geladen werden. Es schien, als ob es hier Probleme in der Kommunikation zwischen Ladegerät und Motorrad gibt. Nach mehreren Versuchen war dann klar, dass das hier nicht funktionieren wird. Zum Glück gab es ca. 300 Meter weiter eine DC-Ladesäule, an der ich das Motorrad dann, während des Besuchs beim Italiener, wieder aufgeladen habe.

Es scheint, das Motorrad hat immer wieder Probleme, sich mit Ladestationen zu verbinden. Dass ein Aufladen auf Anhieb funktionierte und nicht erst beim 2., 3. Versuch oder auch gar nicht, war leider nicht selten. Es liegt aber auch an den zur Verfügung stehenden Ladepunkten. Gerade die 300 kW Stationen von EnBW sind ein Graus und sollten gemieden werden. Leider kann das Fahrzeug zudem mit den Tesla Ladern nicht kommunizieren. Das wäre neben einer verkürzten Ladezeit ein riesiger Gewinn.

Auch wenn es Probleme mit der Ladezeit und dem Ladeequipment gab, war es eine schöne Fahrt und so blieb mir nur noch, den Abend entspannt ausklingen zu lassen und mich auf den nächsten Tag zu freuen.



Tag 2: Fahrspaß pur. In den Bergen zeigt die Energica Experia ihr wahre Stärke.

Das Wetter für den zweiten Test-Tag mit der Energica Experia versprach um einiges besser zu werden. War gestern noch eine durchgängige Wolkendecke und ca. 20 °C das dominierende Bild, so erblickte ich strahlenden Sonnenschein und die Aussicht auf 30 Grad am Nachmittag aus meinem Helm. Es ging als früh morgens um zwanzig nach sieben los. Zunächst schlängelte sich die Straße durch den Übergang des Allgäus in die Alpen mit dem Ziel Bludenz. Hier spielte die Energica ihre Stärken aus. Die Freude des ersten Tags war zurück und ich war der Meinung, ich sei noch nie ein anderes Motorrad gefahren, oder sollte es spätestens ab jetzt nicht mehr. Von Bludenz ging es dann zu ersten Prüfung des Tages.


Motorrad auf Passstarße, im Hintergrund schneebedeckte Gebirgskette
Die beste Art die Berge zu erkunden!

Vom Montafon aus ging es hoch auf den Pass der Silvretta-Hochalpenstraße. Hier war die Energica in ihrem Element. Ich habe irgendwann aufgehört mitzuzählen wie viele zweirädrige Verkehrsteilnehmer ich hinter mir lassen musste. Hier zeigt sich der Vorteil aus der Kombination eines genialen Fahrwerks und eines Antriebs, der nicht auf den Umgebungs-Sauerstoff angewiesen ist. Oben auf dem Pass-Grat habe ich dann kurz angehalten. Es dauerte nicht lange, bis eine kleine Traube Menschen um das Motorrad herumstand und alles genau erklärt haben wollten. Als ich dann endlich fertig war, über dieses Motorrad zu schwärmen, ging es weiter durch das Paznauntal, und auch durch den Ort, in dem ich meine ersten 15 Skiurlaube verbracht habe. Die ganzen Erinnerungen waren sofort wieder da.


Da ich aber bis abends wieder in Bonn sein wollte, begab ich mich auf den Weg über den Fernpass. Auf der anderen Seite fast in Deutschland angekommen, meldete sich dann doch mein Magen, war ich bis hierhin immerhin seit fünf Stunden unterwegs und hatte über 260 Kilometer zurückgelegt. Es war also Zeit für einen Boxen- und Ladestopp, den ersten für diesen Tag. Womit dann die Reichweite und Tauglichkeit der Energica für die Landstraße als bewiesen angesehen werden kann. Leer war sie nämlich noch nicht. Quod erat demonstrandum, was zu beweisen war. So hallte es mir durch den Kopf und ich hatte selbst mit einer solchen Leistungsfähigkeit nicht gerechnet.


Mangelnde Ladeinfrastruktur an Autobahnen

Der erste Stimmungsdämpfer des Tages war dann der Preis für eine Kilowattstunde an der dortigen Ladesäule: 1,90 €. Eine absolute Frechheit. Ich lud also nur, bis ich fertig gegessen hatte und nicht bis auf 80 %, was sich noch als Fehler herausstellen sollte.

Da es bereits früher Nachmittag war wollte ich ab hier über die Autobahn zurückfahren. Also legte ich den Tempomaten bei 125 km/h ein und fuhr los. Nach ca. 100 Kilometern wollte die Experia dann wieder Energie. Also suchte ich mir eine passende Ladesäule. Dort die Ernüchterung, von zwei Säulen war eine kaputt und die andere konnte keine Verbindung zum Motorrad aufbauen. Am dritten Ladepunkt lud sie dann, allerdings mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit. Der maximale Ladestrom beim Schnellladen ist mit 80 A angegeben. Das Maximum, das unter Idealbedingungen erreicht werden konnte, waren 75 A. Leider sinkt der Ladestrom aber während des Ladens recht schnell und immer weiter ab, teilweise sogar unter 40 A. Damit kommt man dann auf Ladezeiten zwischen 45 Minuten und über einer Stunde. Wie sich herausstellte, lässt hier die Akkukühlung bei hohen Temperaturen und Fahrprofilen einfach keine stärkere Ladeleistung zu. Immerhin konnte man an der Station Erfrischungen erwerben.


Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es dann weiter. Ich kam bis in die Gegend zwischen Mannheim und Darmstadt. Die erste Ladesäule, die ich anfuhr, konnte wieder nicht mit dem Fahrzeug kommunizieren, also weiter. Dann eine beunruhigende Fehlermeldungen: „Limp Mode“ (ein Schutzmodus des Motorrads, der die Leistung des Motorrads reduziert, wenn die Batterie fast vollständig entladen ist, oder es Probleme bei der Motortemperatur oder Betriebsspannung gibt). An der Ladestation an einem lokalen Rewe angekommen, fing sie dann aber direkt an zu laden, auch wenn die Geschwindigkeit sehr langsam war. Ich nutzte die Pause also für ein Abendessen. So langsam wurde mir auch klar, dass es noch ein ordentliches Stück Weg sein wird, bis ich zu Hause ankomme. Mit 60 % Akkuladung ging es dann, meiner Ungeduld geschuldet, und mit der Hoffnung, dass die nun fallenden Temperaturen den Akku schon wieder in einem besseren Fenster kühlen würden, weiter. Die nächsten Ladestopps waren aufgrund der unzureichend funktionierenden Ladeinfrastruktur sehr herausfordernd. Der Akkustand reduzierte sich zunehmend. Nur noch 45 Kilometer bis zum Ziel und ich hatte schon Freunde aktiviert, um mich abzuholen, falls es mit dem Laden  ganz aussichtslos werden würde, aber manchmal muss man auch Glück haben. Gegen halb zwölf war ich dann nach 900 Tageskilometern und 16 Stunden wieder zu Hause.



Fazit meiner Testfahrt mit der Energica Experia

Nach zwei Tagen Alpen und zurück stand ich nun mit sehr gemischten Gefühlen vor der Energica Experia. Zum einen war das Fahrerlebnis auf der Landstraße und in den Alpen einfach nur fantastisch und stellt für mich einen neuen Benchmark für diese Disziplin dar und hat mich für diese Motorradklasse begeistert, da konnte auch der zu harte Sattel nicht dran rütteln. Zum anderen war da aber die Tortour der Autobahnfahrt am zweiten Tag, die sich durch eine Mischung aus zu geringer Akkukühlung des Motorrads und dem desolaten Zustand des öffentlichen Ladenetzes, ergab. Ich habe daher lange nachgedacht, wie ich das unter einen Hut bekommen kann. Die Energica ist  aktuell eine absolute Landstraßenfräse. Die Fahrdynamik sucht seines gleichen und der Antrieb, gepaart mit der großen Reichweite, machen jede Tour zu einem Erlebnis, das man gar nicht beenden möchte. Kleine Autobahn-Trips sind auch kein Problem, aber man sollte nicht versuchen, längere Strecken bei warmem Wetter zurückzulegen.

Das nächste Mal werde ich sie auf dem Anhänger bis an die Alpen bringen und dann dort einfach nur genießen.


Interesse an einer Probefahrt?

Schreib uns gerne an und wir vermitteln dir deine Probefahrt bei einem qualifizierten Energica-Händler, beispielsweise bei Auto Thomas in Bonn. Hier hast du die Möglichkeit jedes Modell live zu erleben und zu testen. Alle 4 Modelle Energica Experia, Ego +, EsseEsse9 und Eva Ribelle stehen dir hier zur Verfügung. Auto Thomas lebt die Leidenschaft auch für leistungsstarke e-Motorräder, sodass du hier eine fundierte und umfassende Beratung durch ein qualifiziertes Team erhälst.




Motorrad in schwarz rot in seitlicher Ansicht auf Landstraße

Technische Daten Energica Experia

Motor

TYP: Permanentmagnetunterstützter Synchronreluktanzmotor. Flüssigkeitsgekühlt (PMASynRM)

STROMSPANNUNG 306V

LEISTUNG Spitzenleistung 102 PS (75 kW); Dauerleistung 80 PS (60 kW)

DREHMOMENT 115 Nm / 85 lb-ft – 900 Nm / 664 lb-ft am Rad

GESCHWINDIGKEIT Abgeregelt auf 180 km/h

BESCHLEUNIGUNG 0-100 km/h (0-60 mph): 3,5 Sek

REICHWEITE Stadt: 420 km – Kombiniert: 256 km – Autobahn: 208 km – WMTC: 222 km


Elektronik

FAHRMODI

Sieben Profile: Energica 1-4 (Werkseinstellung), Benutzerdefiniert 3 (anpassbar)

Vier Fahrmodi: Urban, Eco, Rain, Sport

Vier regenerative Modi: Low, Medium, High, Off


DASHBOARD

COBO 5” IPS 1000 nits bonded 848×480 TFT Color Display; 10 Warnlichter mit farbigen LEDs und Ikonen; nUmgebungslichtsensor; Echtzeituhr.


STEUERGERÄT

Dual Microcontroller ARM Based mit einem adaptiven Multi-Mapping-Algorithmus für Energie- und Leistungsmanagement


TRAKTIONSKONTROLLE

6Eingriffsstufen kombiniert mit dem bestehenden eABS und dem Cornering Bosch 9.3 MP


TEMPOMAT

PARKASSISTENT (Vor/zurück Langsamfahrt)


Batterie

KAPAZITÄT Max 22,5 kWh / Nominal 19,6 kWh – Lithium-Polymer

LEBENSDAUER 1200 Zyklen bei 80% Kapazität (100% DOD)

AUFLADUNG DC-Schnellladung Modus 4: 400 km pro Stunde (max. 24 kW)

0 bis 80 % in 40 Minuten

Langsamlademodus 2 oder 3: 63,5 km pro Stunde

BATTERIELADEGERÄT Onboard, 3,3 kW 90-264 Vac 50/60 Hz [1 kW 90-177 Vac range].



VORDERRADBREMSE Brembo, Doppelte schwimmende Scheiben, Ø330 mm,

4-Kolben-Radial-Bremssattel

HINTERRADBREMSE Brembo, Einzelne Scheibe, Ø240 mm, 2-Kolben-Bremssattel

ABS Cornering Bosch 9.3 MP


VORDERRADAUFHÄNGUNG

Frontgabel ZF SACHS Ø43 mm, einstellbare Zugstufendämpfung, Federvorspannung und Druckstufendämpfung; Federweg 5,90 in. (150mm)

HINTERE EINZELRADAUFHÄNGUNG

Hinterer ZF SACHS-Mono-Stoßdämpfer 55mm,einstellbarer Zugstufendämpfung, Federvorspannung; Federweg 5,90 in. (150mm)


Abmessungen

HÖHE 1461mm (Spiegel nicht inkludiert)

SITZHÖHE 847mm

BREITE 867mm

LÄNGE 2132mm

RADSTAND 1513mm

GEWICHT 260 kg


PREIS: ab 28.263 € - mehr Produktinfos zue Energica Experia in unserer e-Garage!



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