Im Rahmen unserer Serie zum Laden der elektrischen Fahrzeuge haben wir uns ja bereits mit den e-Autos auf der Langstrecke und den Grundlagen des Ladens von elektrischen Fahrzeugen beschäftigt. In diesem Post widmen wir uns dem Laden von elektrischen Scootern.
Viele von euch kennen die e-Scooter im Sharing Einsatz. In tausendfacher Stückzahl stehen die kleinen elektrischen Tretroller auf den Straßen und werden nach ihrer Nutzung am Straßenrand, am Rand des Bürgersteigs und in den dafür vorgesehenen Parkbuchten abgestellt. Sofern eines der Fahrzeuge nicht mehr über genügend Strom für die Weiterfahrt verfügt, zeigen die Apps der Anbieter diese nicht mehr an.
Den Ladeservice für diese e-Scooter übernehmen dann sogenannte ‚Juicer‘. Sie sammeln die Fahrzeuge ein und bringen sie zu zentralen Ladezentren in der Stadt. Alternativ werden Wechselakkus genutzt, um die Akkus vor Ort auszutauschen und umgehend wieder verfügbar zu machen. Die leeren Akkus werden dann ebenfalls in den zentralen Ladedepots versorgt.
In Düsseldorf haben beispielsweise die lokalen Stadtwerke sogenannte Ladecontainer mit einem Partner entwickelt. Auf Basis des errechneten Bedarfs der Stadtwerke Düsseldorf für ihre Sharing Fahrzeuge im eigenen Einsatz entwickelten die Spezialisten einen Ladecontainer, der alle gewünschten Anforderungen erfüllt. Hier können jetzt bis zu 150 Akkus in einem Container gleichzeitig geladen werden.
Doch wie sieht das Thema für das Laden des eigenen e-Scooters aus?
Die privaten e-Scooter sind ja in diesem Jahr deutlich auf dem Vormarsch, wir hatten ja zu deren Umweltfreundlichkeit bereits hier berichtet. Doch gerade in der Wohnung oder auch beim Arbeitgeber gilt es mit der Ladung besonders vorsichtig zu sein. Grundsätzlich werden die Fahrzeuge an der Steckdose im Haushalt geladen.
Doch hier droht Gefahr: denn das Ladegerät und die Akkus erwärmen sich beim Laden und sollten daher niemals auf leicht brennbarem Untergrund wie etwa Pappe, Papier oder Teppichboden geladen werden. Der Ladevorgang sollte in trockenen Räumen erfolgen, am besten in kühler und belüfteter Umgebung. Das Laden im Badezimmer oder Bodennässe im Keller könnten zu Kurzschlüssen und sogar Bränden führen.
Dabei ist es extrem wichtig, dass Ladegeräte, Kabel und Stecker in unbeschädigtem Zustand sind, denn defekte Teile erhöhen das Brand- und Verletzungsrisiko. So geschehen bei einem Brand in einem historischen Haus in der Augsburger Innenstadt. Das Feuer wurde nach Auskunft der Polizei "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" beim Aufladen eines privaten e-Scooters ausgelöst, der im Eingangsbereich der Wohnung geparkt war und scheinbar geladen wurde. Hier sind wie durch ein Wunder keine Menschen verletzt worden.
Daher unser Tipp: ladet immer unter Beaufsichtigung des e-Scooters oder der Akkus, verwendet ausschließlich das Original-Ladekabel und achtet beim Akku auf erkennbare Defekte oder Verformungen – bitte auf keinen Fall fehlerhaftes Equipment weiterverwenden!
Darf ich meinen e-Scooter bei meinem Arbeitgeber laden?
Wer seinen e-Scooter auf dem Dienstweg nutzt, der schont damit die Umwelt und spart in den urbanen Zentren meist Zeit gegenüber dem Einsatz eines Pkw. Je nach Fahrzeug und Länge der Strecke steht dann das Laden beim Arbeitgeber an. Was gilt es hier zu beachten?
Grundsätzlich hat der Arbeitnehmer keinen rechtlichen Anspruch auf das Laden seines elektrischen Fahrzeuges am Arbeitsplatz. Es gilt daher vor der Nutzung die Zustimmung für das Aufladen des Akkus einzuholen. Rechtlich gesehen handelt es sich um eine Entziehung elektrischer Energie, und das gilt auch bei noch so kleinen Mengen. In Deutschland ist das nach § 248c des Strafgesetzbuches strafbar, so ist nun mal die Rechtsprechung. Zusätzlich wird das Ganze dann ein Problem, wenn beim Laden ein Brand und damit ein Schaden am Arbeitsplatz entsteht.
Wir empfehlen euch daher, mit eurem Arbeitgeber vor der Nutzung des e-Scooters zu sprechen. In den meisten Fällen sind Arbeitgeber heute an der nachhaltigen Mobilität ihrer Mitarbeiter interessiert. Sprecht miteinander und nehmt den Arbeitgeber mit an Bord, vielleicht gibt es ja für ein Dienstfahrrad oder anderes elektrisches Fahrzeug finanzielle Unterstützung.