top of page
banner-rechtliches

Vorschriften zur Nutzung von
elektrischen Fahrzeugen

voylt informiert über Rechtliches und allgemeine Vorschriften zur Nutzung von elektrischen Fahrzeugen. Wir beschäftigen uns mit der Definition der in Deutschland geltenden Fahrzeugklassen. Wir erklären welche Aspekte für die Homologation eines Fahrzeugs eine Rolle spielen und was die Fahrzeug Identifizierungsnummer bedeutet. Außerdem betrachten wir, was für die Nutzung eines elektrischen Fahrzeugs bestimmter Kategorien unerlässlich ist: die Helmpflicht und die Versicherungspflicht.

​

Die Themen im Überblick:

legals_collage

Fahrzeugklassen

Wo kann Wer Womit fahren und welche Vorschriften zur Nutzung gelten?

Das Schaubild soll einen Eindruck geben, mit welchen Fahrzeugen man auf welchen Wegen fahren darf und wo man sie nicht benutzen darf. Bei einigen Fahrzeugen besteht Helmpflicht, bei anderen wird aus Sicherheitsgründen das Tragen eines Helms empfohlen. Und braucht man eine Fahrerlaubnis? Und wenn ja welche?

Fahrzeugklassen - wer wo was neu
Welche Fahrzeugklassen gibt es?
  • eKFV: Elektrokleinstfahrzeug bis 20 km/h, z. B. e-Scooter

  • e-Bike (rein elektrisch fahrendes Rad bis 25 km/h)

  • Pedelec (Unterstützung bis 25 km/h)

  • S-Pedelec (Unterstützung bis 45 km/h)

  • R-Pedelec (nur für Rennstrecken, nicht im öffentlichen Raum)

  • L1e: leichte zweirädrige Kleinkrafträder (Mopeds) bis 45 km/h, z. B. e-Roller

  • L2e: dreirädrige Kleinkrafträder bis 45 km/h

  • L3e: Krafträder bis 125 Kubikzentimeter / bis 11 kW / bis 110 km/h (Führerschein A1 / B196)

  • L3e: Krafträder bis 35 kW (L3e-A1/A2; Führerschein A2) sowie über 35 kW (L3e-A3, Führerschein A)

  • L4e: Krafträder über 35 kW (Führerschein A) mit Beiwagen

  • L5e: dreirädrige Kraftfahrzeuge über 50 Kubikzentimeter / bis 15 kW / über 45 km/h

  • L6e: leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge bis 45 km/h

  • L7e: schwereres vierrädriges Kraftfahrzeug bis 15 kW / über 45 km/h, z. B. Quads

​

Fahrzeug-Identifizierungsnummer

Was ist eine FIN (VIN) und wofür braucht man sie?

Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) – oft auch in der englischen Variante VIN (vehicle identification number) verwendet – ist in den Fahrzeugpapieren dokumentiert. Sie ersetzt seit 1981 die veraltete Form der Fahrgestellnummer und entspricht unter der neuen Bezeichnung den international einheitlich geltenden Bestimmungen. Sie besteht aus 17 Ziffern, einer Kombination von Buchstaben und Zahlen, aus der sich erkennen lässt, wo das Fahrzeug hergestellt wurde, wer der Hersteller ist sowie der Fahrzeugtyp, das Modelljahr und eine fortlaufende Fahrzeugnummerierung. Mit der Fahrzeug-Identifizierungsnummer kann man ein Fahrzeug eindeutig identifizieren, sie ist einmalig, quasi der Fingerabdruck eines Fahrzeugs. Das ist z. B. bei einem Diebstahl oder einer Serviceanfrage relevant, weshalb diese Nummer immer notiert und verfügbar sein sollte.

Homologation

​

Wörtlich übersetzt bedeutet Homologation „es stimmt“ und ist aus dem Griechischen abgeleitet von „homologeo“. Die Homologation bezieht sich – im Gegensatz zu einer Einzelgenehmigung – auf die gesamte Serienproduktion eines bestimmten Fahrzeugtyps, also auf mehrere Fahrzeuge. Sie richtet sich nach den ECE-Richtlinien und ist für ganz Europa gültig. Die ECE-Homologation führt eine national zuständige Behörde, z.B. der TÜV durch. Dieser erstellt einen ausführlichen Prüfbericht. Anschließend wird eine Typgenehmigung aufgrund einer der drei Rahmenrichtlinien 2002/24/EG, 2003/37/EG bzw. 2007/46/EG erteilt und jedes Fahrzeug dieser Serie erhält ein COC (Certificate of Conformity – Übereinstimmungsbescheinigung). In wenigen Fällen sind zusätzliche nationale Zulassungen notwendig, da die ECE-Typzulassung in diesen Ländern nicht anerkannt wird, obwohl sich die nationalen Standards weitgehend an den ECE-Regelungen orientieren. Die gravierendste Ausnahme sind die Vereinigten Staaten von Amerika, die keine ECE-Regelung anerkennen, da sie eigene Standards (FMVSS) zugrunde legen. Das Verfahren einer ECE Typgenehmigung ist sehr aufwendig und somit auch recht teuer. Wenn ein Hersteller nur eine geringe Anzahl von Fahrzeugen baut, lohnt sich manchmal der Weg der Einzelerlaubnis. Diese kann auch für Fahrzeuge erteilt werden, an denen bauliche Veränderungen durchgeführt wurden, die zum Erlöschen der Homologation führt. Die Homologation ist nicht zu verwechseln mit der ABE, der allgemeinen Betriebserlaubnis. Diese wird für Fahrzeugteile, z.B. einer Bremsscheibe, nicht aber für ein ganzes Fahrzeug erteilt. Die COC-Papiere (Certificate of Conformity), die die Homologation dokumentieren, sollten bei Fahrzeugerwerb immer mit ausgehändigt werden und als Kopie auch bei Fahrten mitgeführt werden. Nur so kann man jederzeit die notwendige Straßenzulassung nachweisen.

Was ist bei der Nutzung von elektrischen Fahrzeugen zu beachten?

Im Grunde genommen müssen Nutzer von elektrischen Fahrzeugen die gleichen Regeln befolgen, wie auch die Fahrer von Verbrenner-Fahrzeugen. Vorschriften zu Verkehrsregeln, Führerscheinen gelten genauso wie ein paar wichtige Verhaltensregeln, die für die Nutzung im Straßenverkehr relevant sind.

​

Helmpflicht

Wann besteht Helmpflicht?

Vorab gesagt: Es ist immer ratsam, zur eigenen Sicherheit den Kopf durch das Tragen eines Helms zu schützen. Das Risiko einer gefährlichen Verletzung kann deutlich gemindert werden, auch in Fällen, die ein anderer Verkehrsteilnehmer zu verantworten hat. Ab Wann MUSS ein Helm getragen werden? Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Wenn ein Fahrzeug bauartbedingt durch motorisierten Antrieb schneller als 20 km/h fahren kann, besteht Helmpflicht. Die seit dem 1. Oktober 1985 geltende gesetzliche Regelung findet sich in der Straßenverkehrsordnung (StVO), §21a. Diese Regelung entfällt nur dann, wenn ein geeigneter Sicherheitsgurt angelegt ist. Welcher Helm muss getragen werden? Der Gesetzgeber schreibt bei der Nutzung von elektrischen Fahrzeugen eine geeigneten Schutzhelm vor. Darunter fallen zum Beispiel Modelle, die der ECE Norm 2205 entsprechen. Diese geprüften Helme mit ECE-Zulassung sind in den meisten europäischen Ländern Pflicht. Lediglich Deutschland konnte sich nicht auf eine einheitliche Norm festlegen, daher gilt die Empfehlung der ECE Norm 2205. Der Helm muss sich nach den Vorgaben der ECE-Norm richten. Ob nun ein Helm ohne ECE-Norm wirklich geeignet ist oder nicht kann unter Umständen nicht eindeutig geklärt werden. Im Falle einer Kontrolle sollte man die ECE-Helmnorm durch ein Prüfzeichen nachweisen können, ansonsten riskiert man ein Bußgeld von 15 Euro. Bei der Nutzung von S-Pedelecs garantieren normale Fahrradhelme keinen ausreichenden Schutz, denn diese sind in der Regel nur bis zu einer Aufprallgeschwindigkeit von 19,5 km/h getestet. Es gibt inzwischen spezielle S-Pedelec Helme, die bis zu 45 km/h zertifiziert sind, erkennbar an dem Qualitätszeichen NTA-8776 (niederländische Norm).

​

Helm_aufsetzen

Versicherungspflicht

Ist eine Versicherung für die Nutzung von elektrischen Fahrzeugen notwendig?

Je nach Typ des Elektromobils brauchst du auf deutschen Straßen eine sogenannte Haftpflichtversicherung für dein Gefährt. Das gilt nicht nur für e-Autos, sondern ebenso für elektrische Zweiräder. Eine solche Versicherung greift immer dann, wenn anderen durch dein Gefährt ein Schaden entstanden ist. Allerdings gilt die Versicherungspflicht nicht für Pedelecs – also Elektrofahrräder, die bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 25 km/h von einem Motor unterstützt werden. Für S-Pedelecs mit Motorunterstützung bis 45 km/h und e-Bikes, die ohne Treten funktionieren, benötigst du aber sowohl einen Mofa-Führerschein als auch ein Versicherungskennzeichen. Beide Typen werden im Straßenverkehr nämlich als Kleinkrafträder und nicht als Fahrräder eingestuft. Das schließt obendrein also auch eine Helmpflicht mit ein. Übrigens kostet dich eine solche Haftpflichtversicherung für ein S-Pedelec im Schnitt zwischen 35 und 50 Euro pro Jahr. Nicht nur die elektrischen Tretroller (e-Scooter) sind versicherungspflichtig. Auch für Mopeds (e-Roller), die bis 45 km/h schnell sind, brauchst du ein Versicherungskennzeichen.

​

Wie muss man einen Elektroroller versichern?

Für jegliche 2-Räder, die maximal 45km/h schnell fahren gilt eine Versicherungspflicht. Ein Moped, für das man auch einen Führerschein der Klasse AM benötigt, ist also nur mit einem gültigen Versicherungskennzeichen im Straßenverkehr zugelassen. Mal ganz abgesehen davon, dass es Pflicht ist, macht es aber natürlich auch einfach sehr viel Sinn sich mit einer Elektroroller Versicherung gegen einen Schadensfall zu versichern.

​

Welche Elektroroller Versicherung gibt es?

Fast alle großen Versicherer bieten auch eine Elektroroller Versicherung an. Wichtig zu wissen ist, dass ein Versicherungskennzeichen für Mopeds immer nur für 1 Jahr ausgegeben wird. Das Elektroroller-Jahr startet immer am 1. März, also mehr oder weniger dann, wenn auch das Frühjahr beginnt und 2-Rad fahren wieder mehr Spaß macht. Die Elektroroller Versicherung ist dann entsprechend bis Ende Februar des folgenden Jahres gültig. Die meisten Versicherungen bieten aber eine einfache Option für eine Verlängerung an. Du musst also nicht jedes Jahr den Prozess nochmal von null aus neu durchmachen. Die Farbe des Kennzeichens ändert sich auch jedes Jahr, daher fällt es sofort auf, wenn du dein Kennzeichen nicht erneuert hast. Die Farben blau, grün und schwarz wechseln sich dabei ab. Wir fänden natürlich auch ein voylt-grün schick.

​

Was kostet die Elektroroller Versicherung?

Natürlich bietet jeder Versicherer eigenen Tarife an und vielleicht gibt es bei der Versicherung deines Vertrauens sogar zum Saisonbeginn einen guten Deal. Also Augen und Ohren offenhalten, wenn du ein Schnäppchenjäger bist. Allgemein lässt sich aber sagen, dass je nach Tarif und Alter des Fahrzeughalters ca. 50€ pro Jahr anfallen. In manchen Fällen kann die Versicherung auch bis zu 100€ kosten, allerdings sollte eine solche Elektroroller Versicherung dann auch eine Teilkasko beinhalten. Die Zurich Versicherung bietet einen speziellen E-Mobilitätsschutz für Elektrofahrzeuge an. Die Beträge werden einmal für das gesamte Verkehrsjahr fällig. Solltest du erst später in die Saison starten, zahlst du natürlich nicht den vollen Betrag. Bei einer verkürzten Elektroroller Versicherung fällt unter normalen Umständen ein proportional reduzierter Betrag an. Auch hier erkundigst du dich am besten direkt bei der Versicherung deines Vertrauens.

​

Wie schnell erhalte ich eine Elektroroller Versicherung?

Die ersten Sonnenstrahlen zeigen sich am Himmel und du willst schnellstmöglich auf dein Moped und durch die Stadt cruisen? Das können wir nachvollziehen! Glücklicherweise bieten einige Versicherungen einen Online-Service an, über den du schnell und unkompliziert eine Versicherung abschließen kannst. Dein Versicherungskennzeichen wird dir dann postalisch zugesandt und du bist innerhalb weniger Tage mobil. Nicht schnell genug? Wenn du ein wenig Glück hast, kannst du direkt bei deinem Versicherungsmakler die Elektroroller Versicherung abschließen und noch am gleichen Tag das Kennzeichen mitnehmen. Schneller geht wirklich nicht. Das Kennzeichen lässt sich normalerweise auch innerhalb weniger Minuten montieren. Und dann ab auf dein Moped und den Sonnenschein genießen!

Ein letztes Detail noch zum Schluss: Der Schutz deiner Elektroroller Versicherung besteht natürlich nur, wenn das Kennzeichen richtig am Fahrzeug angebracht ist. Solltest du also dein Fahrzeug über den Winter irgendwo abstellen und das Kennzeichen abnehmen, besteht kein Versicherungsschutz mehr für das Fahrzeug.

​

Muss ich aufgrund einer möglichen Brandgefahr bestimmte Vorkehrungen treffen?

Es hält sich hartnäckig das Gerücht, bei Elektroautos käme es häufiger zu Batteriebränden. Prominente Beispiele wie ein Tesla im Jahr 2017 und die heranrückende Feuerwehr und Polizei befeuern diese Wahrnehmung im wahrsten Sinne des Wortes. Doch die Statistik zeigt ganz klar, dass e-Autos nach einem Unfall nicht häufiger brennen. Jedes Jahr gibt es mehr als brennende 10.000 Benziner, denn nach einem heftigen Crash können viele Liter brennbarer Flüssigkeiten austreten.

Private Ladestationen, wie z. B. die heimische Wallbox, dürfen nur betrieben werden, wenn diese von einem Fachbetrieb vorschriftsmäßig installiert wurden. Auch hier ist Sicherheit garantiert. Das Laden von e-Autos über die haushaltsübliche Schukosteckdose sollte grundsätzlich nur in Ausnahmefällen erfolgen. Eine immer besser entwickelte Ladeinfrastruktur bietet hier inzwischen Alternativen.

​

Sind Akkus der elektrischen Zweiräder sicher?

Jeder Hersteller von Akkus gibt Sicherheitshinweise zum richtigen Laden. Der Akku selbst unterliegt strengen Sicherheitsnormen. Ein Merkmal eines qualitativ hochwertigen Akkus ist die Entnahmemöglichkeit, um diesen an einem separaten Ort laden zu können. Der einwandfreie Zustand des Ladegeräts ist hier von Bedeutung uns sollte regelmäßig kontrolliert werden. Wer die beachtet wird viel Freude bei der Nutzung seines elektrischen Fahrzeugs haben.

​

Einen sehr umfangreichen e-Mobilitätsschutz bietet die Zurich Versicherung, deren Angebot wir hier vorstellen.

​

bottom of page